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ownCloud 10.9 Installationsanleitung

Diese ownCloud Installationsanleitung beschreibt die Installation, Konfiguration und Härtung, das Monitoring sowie einige Erweiterungsmöglichkeiten von ownCloud auf einem Ubuntu Server 20.04.x LTS Focal Fossa bzw. Debian Server 11 bullseye. Die Installation basiert dabei auf den Komponenten nginx 1.21.x mainline, Let’s Encrypt TLS 1.3, MariaDB 10.6.x, PHP 7.4.x, Redis, Fail2ban, ufw sowie Netdata und erhält abschließend von Qualys SSL Labs eine A+ Sicherheitsbewertung. Im Verlauf dieser Anleitung müssen Sie nur die rot markierten Werte wie bspw. ihre.domain.de oder 192.168.2.x mit den entsprechenden Werten Ihres Systems ersetzen.

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorbereitungen und Installation des nginx Webservers
  2. Installation und Konfiguration von PHP 7.4
  3. Installation und Konfiguration des Datenbankservers MariaDB 10.6
  4. Installation des Redis-server („in-memory-Datenbank“)
  5. Installation und Optimierung der ownCloud (inkl. SSL)
  6. Systemhärtung (fail2ban und ufw)
  7. optional: bash_alias für php occ und empfohlene Settings (config.php)

Systemvorausetzungen seitens ownCloud

https://doc.owncloud.com/server/10.9/admin_manual/installation/system_requirements.html

1. Vorbereitungen und Installation des nginx Webserver

Aktuelle Installationsmedien für den zugrundeliegenden Linux-Server erhalten Sie hier:

Ubuntu 20.04.x LTS:Voraussetzungen
Download-Installationsmedium - SSH wird vorausgesetzt (s. Bild zuvor)
Debian 11.x: Voraussetzungen
Download-Installationsmedium - Standardsystemwerkzeuge u. SSH werden vorausgesetzt (s. Bild zuvor)
su -
apt install -y sudo
usermod -aG sudo <aktueller Benutzer>
exit

Debian und Ubuntu Server:

Wechseln Sie in den privilegierten Benutzermodus

sudo -s

um die folgenden Softwarepakete, als notwendige Grundlage des Serverbetriebs, zu installieren:

apt update -q4 && apt install -y curl gnupg2 git lsb-release ssl-cert ca-certificates apt-transport-https tree locate software-properties-common dirmngr screen htop net-tools zip unzip bzip2 ffmpeg ghostscript libfile-fcntllock-perl libfontconfig1 libfuse2 socat

Tragen Sie den zukünftigen Servernamen sowohl in die hosts-Datei, als auch in die hostname-Datei ein:

nano /etc/hosts

Passen Sie die roten Werte an Ihre Umgebung an:

127.0.0.1 localhost
127.0.1.1 ihre.domain.de ihre
# The following lines are desirable for IPv6 capable hosts
::1     ip6-localhost ip6-loopback
fe00::0 ip6-localnet
ff00::0 ip6-mcastprefix
ff02::1 ip6-allnodes
ff02::2 ip6-allrouters
<externe IP> ihre.domain.de

Geben Sie den korrekten Servername in der hostname-Datei an und ersetzen den roten Wert durch Ihren:

nano /etc/hostname

Der Servername muss als FQDN, also vollqualifiziert angegeben werden:

ihre.domain.de

Überprüfen Sie, ob der Zeitserverdienst mit mindestens einem Endpunkt konfiguriert ist.

nano /etc/systemd/timesyncd.conf

Ist die Zeile NTP auskommentiert (#NTP=), so entfernen Sie das ‚#‘-Zeichen vor NTP und fügen Sie bspw. diese zwei Zeitserver hinzu:

NTP=ntp1.dismail.de ntp2.dismail.de

Speichern Sie diese Datei und starten den Zeitserver neu:

systemctl restart systemd-timesyncd

Starten Sie den Server neu

reboot now

und melden sich dann erneut mit priviligierten Benutzerrechten am Server an:

sudo -s

Fügen Sie dem System weitere Software-Repositories (Softwarequellen) hinzu, um die aktuellen Releases der jeweiligen Pakete installieren zu können. Wechseln Sie in das folgende Verzeichnis:

cd /etc/apt/sources.list.d

Nur Ubuntu Server (AMD64 und ARM64):

Korrigieren Sie, sofern notwendig, zuerst die DNS-Auflösung:

rm -f /etc/resolv.conf
ln -sf /run/systemd/resolve/resolv.conf /etc/resolv.conf
systemctl restart systemd-resolved.service

Tragen Sie die Softwarequellen für nginx und PHP ein:

echo "deb http://nginx.org/packages/mainline/ubuntu $(lsb_release -cs) nginx" | tee nginx.list
echo "deb http://ppa.launchpad.net/ondrej/php/ubuntu $(lsb_release -cs) main" | tee php.list

Um diesen Quellen vertrauen zu können nutzen wir die entsprechenden Schlüssel:

PHP-Key:

apt-key adv --recv-keys --keyserver hkps://keyserver.ubuntu.com:443 4F4EA0AAE5267A6C

Nur Debian Server (AMD64):

Ergänzen Sie die Softwarequellen für nginx und PHP:

echo "deb [arch=amd64] http://nginx.org/packages/mainline/debian $(lsb_release -cs) nginx" | tee nginx.list
echo "deb [arch=amd64] https://packages.sury.org/php/ $(lsb_release -cs) main" | tee php.list
Um den jeweiligen Quellen vertrauen zu können nutzen wir die entsprechenden Schlüssel:

PHP-Key:

wget -q https://packages.sury.org/php/apt.gpg -O- | apt-key add -

Ab hier geht es wieder für beide Server-Betriebssysteme (Ubuntu und Debian) weiter:

Wir ergänzen die noch fehlenden Schlüssel für nginx und fügen die Quellen und den Key von MariaDB hinzu, aktualisieren das System und generieren im Anschluß daran sogenannte self-signed-Zertifikate, die im weiteren Verlauf durch vollwertige Zertifikate von Let’s Encrypt ersetzt werden.

NGINX-Key:

curl -fsSL https://nginx.org/keys/nginx_signing.key | apt-key add -

MariaDB Repository und Key:

cd ~
wget https://downloads.mariadb.com/MariaDB/mariadb_repo_setup
chmod +x mariadb_repo_setup
./mariadb_repo_setup --mariadb-server-version="mariadb-10.6"

Aktualisieren wir nun die Softwarequellen des Systems

apt update
make-ssl-cert generate-default-snakeoil -y

Um sicherzustellen, dass keine Relikte früherer Installationen den Betrieb des Webserver stören, entfernen wir diese:

apt remove nginx nginx-extras nginx-common nginx-full -y --allow-change-held-packages

Zudem stellen wir sicher, dass das Pendant (Apache2) zum nginx Webserver weder aktiv noch installiert ist.

systemctl stop apache2.service && systemctl disable apache2.service

Nun sind die Vorbereitungen zur Installation des Webservers abgeschlossen und wir können diesen mit dem nachfolgenden Befehl installieren

apt install -y nginx

und den Dienst zum automatischen Start nach einem Systemneustart mittels

systemctl enable nginx.service

einrichten. Mit Blick auf die späteren Anpassungen wird die Standardkonfiguration gesichert und eine neue Konfigurationsdatei geöffnet:

mv /etc/nginx/nginx.conf /etc/nginx/nginx.conf.bak && touch /etc/nginx/nginx.conf
nano /etc/nginx/nginx.conf

Kopieren Sie den gesamten nachfolgenden Inhalt in die Datei und ersetzen die rot markierten Werte entsprechend Ihres Systems:

user www-data;
worker_processes auto;
pid /var/run/nginx.pid;
events {
worker_connections 1024;
multi_accept on; use epoll;
}
http {
server_names_hash_bucket_size 64;
access_log /var/log/nginx/access.log;
error_log /var/log/nginx/error.log warn;
set_real_ip_from 127.0.0.1;
#optional, Sie können das eigene Subnetz ergänzen, bspw.:
# set_real_ip_from 192.168.2.0/24;
real_ip_header X-Forwarded-For;
real_ip_recursive on;
include /etc/nginx/mime.types;
default_type application/octet-stream;
sendfile on;
send_timeout 3600;
tcp_nopush on;
tcp_nodelay on;
open_file_cache max=500 inactive=10m;
open_file_cache_errors on;
keepalive_timeout 65;
reset_timedout_connection on;
server_tokens off;
resolver 127.0.0.53 valid=30s;
resolver_timeout 5s;
include /etc/nginx/conf.d/*.conf;
}

Speichern Sie die Datei und schließen Sie diese, um im Anschluß den Webserver neu zu starten:

service nginx restart

Vorbereitend für die SSL Zertifikate und die Webverzeichnisse legen wir vier Ordner an und setzen die korrekten Berechtigungen:

mkdir -p /var/oc_data /var/www/letsencrypt/.well-known/acme-challenge /etc/letsencrypt/rsa-certs /etc/letsencrypt/ecc-certs
chown -R www-data:www-data /var/oc_data /var/www

Die Installation des Webservers ist somit bereits abgeschlossen und wir fahren mit der Installation und den Anpassungen von PHP fort.


2. Installation und Konfiguration von PHP 7.4 (fpm)

Das PHP Repository wurde bereits im vorherigen Kapitel eingerichtet und aktiviert, so dass wir direkt mit der Installation beginnen können.

apt update -q4 && apt install -y php7.4-{fpm,gd,mysql,curl,xml,zip,intl,mbstring,bz2,ldap,apcu,bcmath,gmp,imagick,igbinary,redis,smbclient,cli,common,opcache,readline} imagemagick

Optional (bei einem geplanten Einsatz von Samba- und/oder CIFS-Shares oder einer LDAP(s)-Anbindung):

apt install -y ldap-utils nfs-common cifs-utils

Setzen Sie das richtige Datumsformat, um auch ein korrektes Logging zu ermöglichen:

timedatectl set-timezone Europe/Berlin

Bevor wir mit den Optimierungen von PHP beginnen sichern wir die Konfigurationsdateien:

cp /etc/php/7.4/fpm/pool.d/www.conf /etc/php/7.4/fpm/pool.d/www.conf.bak
cp /etc/php/7.4/fpm/php-fpm.conf /etc/php/7.4/fpm/php-fpm.conf.bak
cp /etc/php/7.4/cli/php.ini /etc/php/7.4/cli/php.ini.bak
cp /etc/php/7.4/fpm/php.ini /etc/php/7.4/fpm/php.ini.bak
cp /etc/php/7.4/fpm/php-fpm.conf /etc/php/7.4/fpm/php-fpm.conf.bak
cp /etc/php/7.4/mods-available/apcu.ini /etc/php/7.4/mods-available/apcu.ini.bak
cp /etc/ImageMagick-6/policy.xml /etc/ImageMagick-6/policy.xml.bak

Um PHP an ihr System anzupassen werden einige Patameter berechnet, führen Sie die nachfolgenden Zeilen einfach aus:

AvailableRAM=$(awk '/MemAvailable/ {printf "%d", $2/1024}' /proc/meminfo)
AverageFPM=$(ps --no-headers -o 'rss,cmd' -C php-fpm7.4 | awk '{ sum+=$1 } END { printf ("%d\n", sum/NR/1024,"M") }')
FPMS=$((AvailableRAM/AverageFPM))
PMaxSS=$((FPMS*2/3))
PMinSS=$((PMaxSS/2))
PStartS=$(((PMaxSS+PMinSS)/2))

Führen Sie nun alle nachfolgenden Optimierungen durch:

sed -i "s/;env\[HOSTNAME\] = /env[HOSTNAME] = /" /etc/php/7.4/fpm/pool.d/www.conf
sed -i "s/;env\[TMP\] = /env[TMP] = /" /etc/php/7.4/fpm/pool.d/www.conf
sed -i "s/;env\[TMPDIR\] = /env[TMPDIR] = /" /etc/php/7.4/fpm/pool.d/www.conf
sed -i "s/;env\[TEMP\] = /env[TEMP] = /" /etc/php/7.4/fpm/pool.d/www.conf
sed -i "s/;env\[PATH\] = /env[PATH] = /" /etc/php/7.4/fpm/pool.d/www.conf
sed -i 's/pm.max_children =.*/pm.max_children = '$FPMS'/' /etc/php/7.4/fpm/pool.d/www.conf
sed -i 's/pm.start_servers =.*/pm.start_servers = '$PStartS'/' /etc/php/7.4/fpm/pool.d/www.conf
sed -i 's/pm.min_spare_servers =.*/pm.min_spare_servers = '$PMinSS'/' /etc/php/7.4/fpm/pool.d/www.conf
sed -i 's/pm.max_spare_servers =.*/pm.max_spare_servers = '$PMaxSS'/' /etc/php/7.4/fpm/pool.d/www.conf
sed -i "s/;pm.max_requests =.*/pm.max_requests = 1000/" /etc/php/7.4/fpm/pool.d/www.conf
sed -i "s/allow_url_fopen =.*/allow_url_fopen = 1/" /etc/php/7.4/fpm/php.ini
sed -i "s/output_buffering =.*/output_buffering = 'Off'/" /etc/php/7.4/cli/php.ini
sed -i "s/max_execution_time =.*/max_execution_time = 3600/" /etc/php/7.4/cli/php.ini
sed -i "s/max_input_time =.*/max_input_time = 3600/" /etc/php/7.4/cli/php.ini
sed -i "s/post_max_size =.*/post_max_size = 10240M/" /etc/php/7.4/cli/php.ini
sed -i "s/upload_max_filesize =.*/upload_max_filesize = 10240M/" /etc/php/7.4/cli/php.ini
sed -i "s/;date.timezone.*/date.timezone = Europe\/\Berlin/" /etc/php/7.4/cli/php.ini
sed -i "s/memory_limit = 128M/memory_limit = 512M/" /etc/php/7.4/fpm/php.ini
sed -i "s/output_buffering =.*/output_buffering = 'Off'/" /etc/php/7.4/fpm/php.ini
sed -i "s/max_execution_time =.*/max_execution_time = 3600/" /etc/php/7.4/fpm/php.ini
sed -i "s/max_input_time =.*/max_input_time = 3600/" /etc/php/7.4/fpm/php.ini
sed -i "s/post_max_size =.*/post_max_size = 10240M/" /etc/php/7.4/fpm/php.ini
sed -i "s/upload_max_filesize =.*/upload_max_filesize = 10240M/" /etc/php/7.4/fpm/php.ini
sed -i "s/;date.timezone.*/date.timezone = Europe\/\Berlin/" /etc/php/7.4/fpm/php.ini
sed -i "s/;session.cookie_secure.*/session.cookie_secure = True/" /etc/php/7.4/fpm/php.ini
sed -i "s/;opcache.enable=.*/opcache.enable=1/" /etc/php/7.4/fpm/php.ini
sed -i "s/;opcache.enable_cli=.*/opcache.enable_cli=1/" /etc/php/7.4/fpm/php.ini
sed -i "s/;opcache.memory_consumption=.*/opcache.memory_consumption=128/" /etc/php/7.4/fpm/php.ini
sed -i "s/;opcache.interned_strings_buffer=.*/opcache.interned_strings_buffer=8/" /etc/php/7.4/fpm/php.ini
sed -i "s/;opcache.max_accelerated_files=.*/opcache.max_accelerated_files=10000/" /etc/php/7.4/fpm/php.ini
sed -i "s/;opcache.revalidate_freq=.*/opcache.revalidate_freq=1/" /etc/php/7.4/fpm/php.ini
sed -i "s/;opcache.save_comments=.*/opcache.save_comments=1/" /etc/php/7.4/fpm/php.ini
sed -i "s|;emergency_restart_threshold.*|emergency_restart_threshold = 10|g" /etc/php/7.4/fpm/php-fpm.conf
sed -i "s|;emergency_restart_interval.*|emergency_restart_interval = 1m|g" /etc/php/7.4/fpm/php-fpm.conf
sed -i "s|;process_control_timeout.*|process_control_timeout = 10|g" /etc/php/7.4/fpm/php-fpm.conf
sed -i '$aapc.enable_cli=1' /etc/php/7.4/mods-available/apcu.ini
sed -i "s/rights=\"none\" pattern=\"PS\"/rights=\"read|write\" pattern=\"PS\"/" /etc/ImageMagick-6/policy.xml
sed -i "s/rights=\"none\" pattern=\"EPS\"/rights=\"read|write\" pattern=\"EPS\"/" /etc/ImageMagick-6/policy.xml
sed -i "s/rights=\"none\" pattern=\"PDF\"/rights=\"read|write\" pattern=\"PDF\"/" /etc/ImageMagick-6/policy.xml
sed -i "s/rights=\"none\" pattern=\"XPS\"/rights=\"read|write\" pattern=\"XPS\"/" /etc/ImageMagick-6/policy.xml

Starten Sie nun beide Dienste, nginx und PHP, neu:

service php7.4-fpm restart
service nginx restart

Auch PHP ist nun bereits installiert und für ownCloud optimiert. Für weitere PHP-Optimierungen finden Sie in diesem Artikel weitere Tuningmöglichkeiten. Starten wir nun mit der Installation und konfiguration des Datenbankserver MariaDB.


3. Installation und Konfiguration von MariaDB 10.6

Die Installation von MariaDB erfolgt mit diesem befehl:

apt update -q4 && apt install -y mariadb-server

Wie erfolgt ein Upgrade von MariaDB v. 10.5 zu v. 10.6

Härten wir nun den Datenbankserver mittels des mitgelieferten Tools „mysql_secure_installation“. Bei einer Erstinstallation besteht kein Rootpasswort, so dass Sie die Abfrage mit ENTER bestätigen könne. Es wird empfohlen, ein Passwort direkt zu setzen, der entsprechende Dialog erscheint automatisch:

mysql_secure_installation
Enter current password for root (enter for none): <ENTER> or type the password
Switch to unix_socket authentication [Y/n] Y
Set root password? [Y/n] Y
Remove anonymous users? [Y/n] Y
Disallow root login remotely? [Y/n] Y
Remove test database and access to it? [Y/n] Y
Reload privilege tables now? [Y/n] Y

Stoppen Sie nun den Datenbankserver und sichern dann die Standardkonfiguration, um unmittelbar danach Anpassungen vornehmen zu können:

service mysql stop
mv /etc/mysql/my.cnf /etc/mysql/my.cnf.bak
nano /etc/mysql/my.cnf

Kopieren Sie alle nachfolgenden Zeilen in die leere Datei:

# MariaDB 10.6
[client]
default-character-set = utf8mb4
port = 3306
socket = /var/run/mysqld/mysqld.sock
[mysqld_safe]
log_error=/var/log/mysql/mysql_error.log
nice = 0
socket = /var/run/mysqld/mysqld.sock
[mysqld]
basedir = /usr
bind-address = 127.0.0.1
binlog_format = ROW
bulk_insert_buffer_size = 16M
character-set-server = utf8mb4
collation-server = utf8mb4_general_ci
concurrent_insert = 2
connect_timeout = 5
datadir = /var/lib/mysql
default_storage_engine = InnoDB
expire_logs_days = 2
general_log_file = /var/log/mysql/mysql.log
general_log = 0
innodb_buffer_pool_size = 1024M
innodb_buffer_pool_instances = 1
innodb_flush_log_at_trx_commit = 2
innodb_log_buffer_size = 32M
innodb_max_dirty_pages_pct = 90
innodb_file_per_table = 1
innodb_open_files = 400
innodb_io_capacity = 4000
innodb_flush_method = O_DIRECT
# innodb_read_only_compressed=OFF
# ab MariaDB v. 10.6 erforderlich
key_buffer_size = 128M
lc_messages_dir = /usr/share/mysql
lc_messages = en_US
log_bin = /var/log/mysql/mariadb-bin
log_bin_index = /var/log/mysql/mariadb-bin.index
log_error = /var/log/mysql/mysql_error.log
log_slow_verbosity = query_plan
log_warnings = 2
long_query_time = 1
max_allowed_packet = 16M
max_binlog_size = 100M
max_connections = 200
max_heap_table_size = 64M
myisam_recover_options = BACKUP
myisam_sort_buffer_size = 512M
port = 3306
pid-file = /var/run/mysqld/mysqld.pid
query_cache_limit = 2M
query_cache_size = 64M
query_cache_type = 1
query_cache_min_res_unit = 2k
read_buffer_size = 2M
read_rnd_buffer_size = 1M
skip-external-locking
skip-name-resolve
slow_query_log_file = /var/log/mysql/mariadb-slow.log
slow-query-log = 1
socket = /var/run/mysqld/mysqld.sock
sort_buffer_size = 4M
table_open_cache = 400
thread_cache_size = 128
tmp_table_size = 64M
tmpdir = /tmp
transaction_isolation = READ-COMMITTED
#unix_socket=OFF
user = mysql
wait_timeout = 600
[mysqldump]
max_allowed_packet = 16M
quick
quote-names
[isamchk]
key_buffer = 16M

Speichern und schließen Sie die Datei und starten dann den Datenbankserver neu, um die ownCloud Datenbank, den ownCloud Benutzer und sein Passworts einzurichten:

service mysql restart
mysql -uroot -p
CREATE DATABASE ownclouddb CHARACTER SET utf8mb4 COLLATE utf8mb4_general_ci; CREATE USER ownclouddbuser@localhost identified by 'ownclouddbpassword'; GRANT ALL PRIVILEGES on ownclouddb.* to ownclouddbuser@localhost; FLUSH privileges; quit;

Erläuterung:

Datenbankname: ownclouddb

Datenbankbenutzer: ownclouddbuser

Datenbankbenutzerpaßwort: ownclouddbpassword

Überprüfen Sie, ob das Isolation-Level (read commit) und das Charset (utf8mb4) korrekt gesetzt wurden:

mysql -h localhost -uroot -p -e "SELECT @@TX_ISOLATION; SELECT SCHEMA_NAME 'database', default_character_set_name 'charset', DEFAULT_COLLATION_NAME 'collation' FROM information_schema.SCHEMATA WHERE SCHEMA_NAME='ownclouddb'"

Erscheint in der Ausgabe (resultset) „READ-COMMITTED“ und „utf8mb4_general_ci“ wurde alles korrekt eingerichtet und wir können mit der Installation von Redis fortfahren.


4. Installation und Konfiguration von Redis

Wir installieren den Redis-Server um die ownCloud Performance zu steigern, da durch Redis die Last auf der ownCloud Datenbank reduziert wird:

apt update -q4 && apt install -y redis-server

Passen Sie die Rediskonfiguration durch das Sichern und Anpassen der Konfiguration mittels Ausführen der nachfolgenden Befehle an:

cp /etc/redis/redis.conf /etc/redis/redis.conf.bak
sed -i "s/port 6379/port 0/" /etc/redis/redis.conf
sed -i s/\#\ unixsocket/\unixsocket/g /etc/redis/redis.conf
sed -i "s/unixsocketperm 700/unixsocketperm 770/" /etc/redis/redis.conf
sed -i "s/# maxclients 10000/maxclients 10240/" /etc/redis/redis.conf
usermod -aG redis www-data
cp /etc/sysctl.conf /etc/sysctl.conf.bak
sed -i '$avm.overcommit_memory = 1' /etc/sysctl.conf

Aus hinreichender Installationserfahrung heraus empfehle ich Ihnen, den gesamten Server einmalig neu zu starten:

reboot now

Gratulation, der Server ist bereits Installiert und eingerichtet, so dass nun mit der Einrichtung der ownCloud begonnen werden kann.


5. Installation und Optimierung der ownCloud (inkl. SSL)

Wir richten nun verschiedene vhost, also Serverkonfigurationsdateien, ein und modifizieren die Standard vhost-Datei persistent. Da das System zuvor neu gestartet wurde wechseln wir erneut in den privilegierten Benutzermodus, sichern die Standard vhost-Datei namens default.conf und legen leere vHost-Dateien zum Konfigurieren an.

sudo -s
[ -f /etc/nginx/conf.d/default.conf ] && mv /etc/nginx/conf.d/default.conf /etc/nginx/conf.d/default.conf.bak
touch /etc/nginx/conf.d/default.conf
touch /etc/nginx/conf.d/http.conf
touch /etc/nginx/conf.d/owncloud.conf

Somit ist durch die leere „default.conf“ Datei auch bei späteren Aktualisierungen des Webservers sichergestellt, dass diese Standardkonfiguration den ownCloud Betrieb nicht beeinflußt.

Erstellen Sie die globale vhost-Datei, um die http-Standardanfragen permanent auf https umzuleiten und zudem die SSL-Zertifikatskommunikation mit Let’sEncrypt zu ermöglichen.

nano /etc/nginx/conf.d/http.conf

Kopieren Sie alle nachfolgenden Zeilen in die Datei http.conf und passen die rot markierten Werte entsprechend Ihres Systems an:

upstream php-handler {
server unix:/run/php/php7.4-fpm.sock;
}
server {
listen 80 default_server;
listen [::]:80 default_server;
server_name ihre.domain.de;
root /var/www;
location ^~ /.well-known/acme-challenge {
default_type text/plain;
root /var/www/letsencrypt;
}
location / {
return 301 https://$host$request_uri;
}
}

Speichern und schließen Sie diese Datei. Bearbeiten Sie nun die eigentliche ownCloud vHost-Datei owncloud.conf, die sämtliche Konfigurationen für den Betrieb der ownCloud enthält.

nano /etc/nginx/conf.d/owncloud.conf

Kopieren Sie alle nachfolgenden Zeilen in die Datei owncloud.conf und passen den rot markierten Werte entsprechend Ihres Systems an:

server {
listen 443      ssl http2;
listen [::]:443 ssl http2;
server_name ihre.domain.de;
ssl_certificate /etc/ssl/certs/ssl-cert-snakeoil.pem;
ssl_certificate_key /etc/ssl/private/ssl-cert-snakeoil.key;
ssl_trusted_certificate /etc/ssl/certs/ssl-cert-snakeoil.pem;
#ssl_certificate /etc/letsencrypt/rsa-certs/fullchain.pem;
#ssl_certificate_key /etc/letsencrypt/rsa-certs/privkey.pem;
#ssl_certificate /etc/letsencrypt/ecc-certs/fullchain.pem;
#ssl_certificate_key /etc/letsencrypt/ecc-certs/privkey.pem;
#ssl_trusted_certificate /etc/letsencrypt/ecc-certs/chain.pem;
ssl_dhparam /etc/ssl/certs/dhparam.pem;
ssl_session_timeout 1d;
ssl_session_cache shared:SSL:50m;
ssl_session_tickets off;
ssl_protocols TLSv1.3 TLSv1.2;
ssl_ciphers 'TLS-CHACHA20-POLY1305-SHA256:TLS-AES-256-GCM-SHA384:ECDHE-RSA-AES256-GCM-SHA512:DHE-RSA-AES256-GCM-SHA512:ECDHE-RSA-AES256-GCM-SHA384:DHE-RSA-AES256-GCM-SHA384';
ssl_ecdh_curve X448:secp521r1:secp384r1;
ssl_prefer_server_ciphers on;
ssl_stapling on;
ssl_stapling_verify on;
client_max_body_size 10G;
fastcgi_buffers 64 4K;
gzip on;
gzip_vary on;
gzip_comp_level 4;
gzip_min_length 256;
gzip_proxied expired no-cache no-store private no_last_modified no_etag auth;
gzip_types application/atom+xml application/javascript application/json application/ld+json application/manifest+json application/rss+xml application/vnd.geo+json application/vnd.ms-fontobject application/x-font-ttf application/x-web-app-manifest+json application/xhtml+xml application/xml font/opentype image/bmp image/svg+xml image/x-icon text/cache-manifest text/css text/plain text/vcard text/vnd.rim.location.xloc text/vtt text/x-component text/x-cross-domain-policy;
add_header Strict-Transport-Security            "max-age=15768000; includeSubDomains; preload;" always;
add_header Permissions-Policy                   "interest-cohort=()";
add_header Referrer-Policy                      "no-referrer"   always;
add_header X-Content-Type-Options               "nosniff"       always;
add_header X-Download-Options                   "noopen"        always;
add_header X-Frame-Options                      "SAMEORIGIN"    always;
add_header X-Permitted-Cross-Domain-Policies    "none"          always;
add_header X-Robots-Tag                         "none"          always;
add_header X-XSS-Protection 			"1; mode=block" always;
root /var/www/owncloud/;
fastcgi_hide_header X-Powered-By;
fastcgi_ignore_headers X-Accel-Buffering;
location = /robots.txt {
allow all;
log_not_found off;
access_log off;
}
location = /.well-known/carddav {
return 301 $scheme://$host/remote.php/dav;
}
location = /.well-known/caldav {
return 301 $scheme://$host/remote.php/dav;
}
error_page 403 /core/templates/403.php;
error_page 404 /core/templates/404.php;
location / {
rewrite ^ /index.php$uri;
}
location ~ ^/(?:build|tests|config|lib|3rdparty|templates|data)/ {
return 404;
}
location ~ ^/(?:\.|autotest|occ|issue|indie|db_|console) {
return 404;
}
location ~ ^/(?:index|remote|public|cron|core/ajax/update|status|ocs/v[12]|updater/.+|ocs-provider/.+|core/templates/40[34])\.php(?:$|/) {
fastcgi_split_path_info ^(.+\.php)(/.*)$;
include fastcgi_params;
fastcgi_param SCRIPT_FILENAME $document_root$fastcgi_script_name;
fastcgi_param SCRIPT_NAME $fastcgi_script_name;
fastcgi_param PATH_INFO $fastcgi_path_info;
fastcgi_param HTTPS on;
fastcgi_param modHeadersAvailable true;
fastcgi_param front_controller_active true;
fastcgi_read_timeout 3600;
fastcgi_send_timeout 3600;
fastcgi_connect_timeout 3600;
fastcgi_pass php-handler;
fastcgi_intercept_errors on;
fastcgi_request_buffering off;
}
location ~ ^/(?:updater|ocs-provider)(?:$|/) {
try_files $uri $uri/ =404;
index index.php;
}
location ~ \.(?:css|js)$ {
add_header Cache-Control "max-age=15778463";
add_header Strict-Transport-Security            "max-age=15768000; includeSubDomains; preload;" always;
add_header Referrer-Policy                      "no-referrer"   always;
add_header X-Content-Type-Options               "nosniff"       always;
add_header X-Download-Options                   "noopen"        always;
add_header X-Frame-Options                      "SAMEORIGIN"    always;
add_header X-Permitted-Cross-Domain-Policies    "none"          always;
add_header X-Robots-Tag                         "none"          always;
add_header X-XSS-Protection                     "1; mode=block" always;
try_files $uri /index.php$uri$is_args$args;
access_log off;
}
location ~ \.(?:svg|gif|png|html|ttf|woff|ico|jpg|jpeg|map)$ {
add_header Cache-Control "public, max-age=7200";
try_files $uri /index.php$uri$is_args$args;
access_log off;
}
}

Speichern und schließen Sie diese Datei und erweitern dann die Server- und Systemsicherheit durch die Möglichkeit des sicheren Schlüsselaustauschs mittels eines Diffie-Hellman Schlüssels (dhparam.pem):

openssl dhparam -dsaparam -out /etc/ssl/certs/dhparam.pem 4096

Bitte haben Sie nun Geduld! Das Generieren kann – in Abhängigkeit von der Systemleistung – einige Minuten dauern. Erst wenn das Generieren abgeschlossen ist, starten wir den Webserver erneut durch.

service nginx restart

Wir beginnen nun die ‚eigentliche‘ Installation der ownCloud Software und richten dafür die SSL Zertifikate von Let’s Encrypt mittels acme ein. Wechseln Sie dafür in das Arbeitsverzeichnis

cd /usr/local/src

und laden das aktuelle ownCloud Release herunter:

wget https://download.owncloud.org/community/owncloud-complete-20210721.zip

Entpacken Sie die owncloud Software in das Webverzeichnis (var/www), setzen dann die Berechtigung adäquat und Löschen die Download-Datei:

unzip owncloud-complete-20210721.zip && mv owncloud /var/www/ && chown -R www-data:www-data /var/www/ && rm -f latest.tar.bz2

Bitte stellen Sie sicher, dass Ihr Server sowohl über Port 80/TCP als auch über Port 443/TCP von außen erreichbar ist. Das Erstellen und Aktualisieren von Let’s Encryptzertifikaten erfolgt zwingend über http und Port 80! Für das Zertifikatshandling erstellen wir nun einen dedizierten Benutzer und fügen diesen der www-data Gruppe hinzu:

adduser --disabled-login acmeuser
usermod -a -G www-data acmeuser

Diesem technischen Benutzer erteilen wir noch die notwendigen Berechtigungen, um bei einer Zertifikatserneuerung den notwendigen Webserverstart initiieren zu können.

visudo

In der Mitte der Datei, unterhalb von

[..]
User privilege specification
root ALL=(ALL:ALL) ALL
[...]

tragen Sie die folgende Zeile ein:

acmeuser ALL=NOPASSWD: /bin/systemctl reload nginx.service

Mit STRG+X gefolgt von einem y speichern und verlassen Sie diese Datei.

Wechseln Sie in die Shell des neuen Benutzers (acmeuser) um die Zertifikatssoftware zu installieren und verlassen diese Shell danach wieder:

su - acmeuser
curl https://get.acme.sh | sh
exit

Passen Sie die entsprechenden Berechtigungen an, um die neuen Zertifikate darin speichern zu können:

chmod -R 775 /var/www/letsencrypt && chmod -R 770 /etc/letsencrypt && chown -R www-data:www-data /var/www/ /etc/letsencrypt

Setzen Sie Let’s Encrypt als Standard CA für Ihren Server

su - acmeuser -c ".acme.sh/acme.sh --set-default-ca --server letsencrypt"

und wechseln dann erneut in die Shell des neuen Benutzers

su - acmeuser

Requestieren (beantragen) Sie nun die SSL-Zertifikate von Let’s Encrypt und ersetzen dabei ihre.domain.de mit Ihrer eigenen Domain :

acme.sh --issue -d ihre.domain.de --server letsencrypt --keylength 4096 -w /var/www/letsencrypt --key-file /etc/letsencrypt/rsa-certs/privkey.pem --ca-file /etc/letsencrypt/rsa-certs/chain.pem --cert-file /etc/letsencrypt/rsa-certs/cert.pem --fullchain-file /etc/letsencrypt/rsa-certs/fullchain.pem --reloadcmd "sudo /bin/systemctl reload nginx.service"
acme.sh --issue -d ihre.domain.de --server letsencrypt --keylength ec-384 -w /var/www/letsencrypt --key-file /etc/letsencrypt/ecc-certs/privkey.pem --ca-file /etc/letsencrypt/ecc-certs/chain.pem --cert-file /etc/letsencrypt/ecc-certs/cert.pem --fullchain-file /etc/letsencrypt/ecc-certs/fullchain.pem --reloadcmd "sudo /bin/systemctl reload nginx.service"

Verlassen Sie die Shell des neuen Benutzers

exit

und legen sich dann ein Skript an, dass zukünftig die Berechtigungen überprüft und korrigiert (permissions.sh):

nano /root/permissions.sh

Kopieren Sie alle Zeilen in die Datei:

#!/bin/bash
find /var/www/ -type f -print0 | xargs -0 chmod 0640
find /var/www/ -type d -print0 | xargs -0 chmod 0750
chmod -R 775 /var/www/letsencrypt
chmod -R 770 /etc/letsencrypt 
chown -R www-data:www-data /var/www /etc/letsencrypt
chown -R www-data:www-data /var/oc_data
chmod 0644 /var/www/owncloud/.htaccess
chmod 0644 /var/www/owncloud/.user.ini
exit 0

Markieren Sie das Skript als ausführbar und führen es dann direkt aus:

chmod +x /root/permissions.sh
/root/permissions.sh

Entfernen Sie Ihre bisher verwendeten Self-Signed-Zertifikate aus nginx und aktivieren Sie die neuen, vollwertigen und bereits gültigen SSL Zertifikate von Let’s Encrypt. Starten Sie dann den Webserver neu:

sed -i '/ssl-cert-snakeoil/d' /etc/nginx/conf.d/owncloud.conf
sed -i s/#\ssl/\ssl/g /etc/nginx/conf.d/owncloud.conf
service nginx restart

Um sowohl die SSL-Zertifikate automatisch zu erneuern, als auch den notwendigen Webserverneustart zu initiieren, wurde automatisch ein Cronjob angelegt.

crontab -l -u acmeuser

Wir können nun mit der Einrichtung der ownCloud fortfahren. Dazu rufen wir den Browser auf

https://ihre.domain.de

und tragen die nachfolgenden Werte aus den vorherigen Kapiteln ein:

database-name „ownclouddb“ : Datenbankname aus Kapitel 3

database-user “ownclouddbuser” : Datenbankbenutzer aus Kapitel 3

database-pass “ownclouddbpassword” : Datenbankbenutzerpasswort aus Kapitel 3

admin-user “YourowncloudAdmin” : frei wählbar von Ihnen

admin-pass “YourowncloudAdminPasssword” : frei wählbar von Ihnen

Warten Sie bis die Installation der ownCloud abgeschlossen wurde und passen dann die zentrale Konfigurationsdatei der ownCloud „config.php“ in der Konsole als Benutzerwww-data weiter an:

1. Fügen Sie Ihre Domain als trusted domain hinzu, ergänzen Sie dabei ihre.domain.de mit Ihrer dedizierten Domain:

sudo -u www-data php /var/www/owncloud/occ config:system:set trusted_domains 0 --value=ihre.domain.de

2. Setzen Sie Ihre Domain als overwrite.cli.url, ergänzen Sie dabei ihre.domain.de mit Ihrer dedizierten Domain:

sudo -u www-data php /var/www/owncloud/occ config:system:set overwrite.cli.url --value=https://ihre.domain.de

Nun erweitern wir abschließend die ownCloud Konfiguration. Sichern Sie dazu zuerst die bestehende config.php und führen dann die nachfolgenden Zeilen in einem Block aus:

sudo -u www-data cp /var/www/owncloud/config/config.php /var/www/owncloud/config/config.php.bak 
sudo -u www-data sed -i 's/^[ ]*//' /var/www/owncloud/config/config.php
sudo -u www-data sed -i '/);/d' /var/www/owncloud/config/config.php
sudo -u www-data cat <<EOF >>/var/www/owncloud/config/config.php
'filelocking.enabled' => 'true',
'logtimezone' => 'Europe/Berlin',
'log_rotate_size' => 104857600,
'maintenance' => false,
'memcache.local' => '\OC\Memcache\APCu',
'memcache.locking' => '\OC\Memcache\Redis',
'overwriteprotocol' => 'https',
'redis' => 
 array (
'host' => '/var/run/redis/redis-server.sock',
'port' => 0,
'timeout' => 0.5,
),
);
EOF

Ihre ownCloud ist ab sofort voll einsatzfähig, optimiert und abgesichert. Starten Sie alle relevanten Services neu:

service nginx stop
service php7.4-fpm stop
service mysql restart
service php7.4-fpm restart
service redis-server restart
service nginx restart

Richten Sie einen Cronjob für ownCloud als „www-data“ – Benutzer ein:

crontab -u www-data -e

Fügen Sie diese Zeile ein

*/5 * * * * php -f /var/www/owncloud/occ system:cron > /dev/null 2>&1

Speichern und schließen Sie dann die Datei und konfigurieren Sie den ownCloud-Job von „Ajax“ zu „Cron“ mittels der ownClouds CLI um:

sudo -u www-data php /var/www/owncloud/occ background:cron

Bitte nehmen Sie sich etwas Zeit und überprüfen den Sicherheitsstatus Ihres Servers.

Die Warnung basiert auf einem bewußt getroffenen Settings in der owncloud.conf.

[...]add_header X-XSS-Protection "1; mode=block" always;[...]

Nähere Informationen finden Sie hier. Ziel sollte stets sein, mindestens das nachfolgend dargestellte „A+“-Ergebnis in den Tests zu erzielen:

Mit diesen Ergebnissen (A+) haben wir die notwendigen Maßnahmen erfolgreich umgesetzt und härten das ownCloud System weiter mittels fail2ban und der ufw Firewall.


6. Härtung (fail2ban and ufw)

Zuerst installieren wir fail2ban um den Server gegen Brute-force-Attacken und fehlerhafte Loginversuche zu schützen:

apt update -q4 && apt install -y fail2ban

Erstellen Sie eine neue Filterdatei und befüllen diese wie nachfolgend beschrieben:

touch /etc/fail2ban/filter.d/owncloud.conf

Kopieren Sie alles von „cat …“ bis „… EOF“ in Ihre Zwischenablage und fügen es dann in die Shell ein:

cat <<EOF >/etc/fail2ban/filter.d/owncloud.conf
[Definition]
_daemon = owncloud
failregex = {"reqId":".*","level":2,"time":".*","remoteAddr":".*","user":"--","app":"core","method":".*","message":"Login failed: '.*' \(Remote IP: '<HOST>'\)"}
ignoreregex =
EOF

Bestätigen Sie mit <ENTER> um die Datei zu befüllen und legen dann die neue Jail-Datei an:

nano /etc/fail2ban/jail.d/owncloud.local

Kopieren Sie alle nachfolgenden Zeilen hinein:

[owncloud]
backend = auto
enabled = true
port = 80,443
protocol = tcp
filter = owncloud
maxretry = 5
bantime = 3600
findtime = 36000
logpath = /var/oc_data/owncloud.log 

Mit den zuvor dargestellten Parameteren wird nach 5 fehlerhaften Anmeldeversuchen (maxretry) innerhalb der letzten 36000 Sekunden (findtime, das entspricht 10h) die IP des potentiellen Angreifers für einen Zeitraum von 3600 Sekunden (bantime, enspricht 1h) gesperrt.

Starten Sie fail2ban neu und überprüfen den fail2ban-status:

service fail2ban restart
fail2ban-client status owncloud

Ab sofort werden IP-Adressen, von denen 5 oder mehr fehlerhafte Anmeldeversuche innerhalb der letzten 10h ausgegangen sind für 1h gesperrt und Ihr Server somit vor weiteren Attacken geschützt. Wenn Sie die Sperre manuell testen wollen und die resultierende Sperre Ihrer IP respektive bereits gesperrte IPs entsperren wollen, so führen Sie zuerst diesen Befehl aus,

fail2ban-client status owncloud

um sich die gesperrten IP-Adressen anzeigen zu lassen. Die dargestellte(n) IP(s) können Sie mittels des nachfolgenden Befehls entsperrren:

fail2ban-client set owncloud unbanip <ip-adresse>

Abschließend installieren wir noch eine Firewall, die sogenannte uncomplicated firewall (ufw):

Sofern Sie zuvor den SSH-Port von 22 auf einen anderen Port geändert haben, so müssen Sie die 22 entsprechend ersetzen!

apt install -y ufw
ufw allow 80/tcp
ufw allow 443/tcp
ufw allow 22/tcp

Möchten Sie SSH nicht nach außen freigeben (empfohlen!) und nur aus dem internen Netz nutzen, so ersetzen Sie den letzten ufw-Befehl (ufw allow 22/tcp) durch diesen:

ufw allow proto tcp from 192.168.2.0/24 to any port 22

Ersetzen Sie das exemplarische Netz (192.168.2.0/24) durch das bei Ihnen genutzte Netz!

Setzen Sie das Firewall-Logging auf „medium“ und verhindern nicht definierte eingehende Verbindungen.

ufw logging medium
ufw default deny incoming

Aktivieren Sie die Firewall und starten diese neu:

ufw enable
service ufw restart

7. bash_aliases und empfohlene Settings (config.php)

Passen Sie die Datei /root/bash_aliases an, um das ownCloud Toolset occ direkt mittels mocc starten zu können

if [ ! -f /root/.bash_aliases ]; then touch /root/.bash_aliases; fi
cat <<EOF >> /root/.bash_aliases
alias mocc="sudo -u www-data php /var/www/owncloud/occ"
EOF

Melden Sie sich von der aktuellen Sitzung ab und wieder neu an. Ab sofort können Sie als priviligierter Benutzer (sudo -s) die ownCloud occ-Tools direkt per „mocc … “ ausführen, bspw:

mocc app:list --enabled

um sich alle aktivierten und deaktivierten Apps Ihrer Nexctloud anzeigen zu lassen. Wir empfehlen folgende Settings zu setzen:

nocc config:system:set remember_login_cookie_lifetime --value="1800"
mocc config:system:set log_rotate_size --value="104857600"
mocc config:system:set trashbin_retention_obligation --value="auto, 7"
mocc config:system:set versions_retention_obligation --value="auto, 365"
mocc config:system:set simpleSignUpLink.shown --type=bool --value=false
mocc config:system:set upgrade.disable-web --type=bool --value=true
mocc config:system:set loglevel --value="2"

Mit mocc erhalten Sie die Übersicht aller Befehle.


Die Installation und Absicherung Ihres ownCloud Servers wurde erfolgreich abgeschlossen und so wünsche ich Ihnen viel Spaß mit Ihren Daten in Ihrer privaten Cloud. Über Ihre Unterstützung (diese wird ordnungsgemäß versteuert!) würden sich meine Frau, meine Zwillinge und ich sehr freuen!

Carsten Rieger IT-Services | Slogan